Ich hätte nie gedacht, dass mein kleiner Blog eines Tages in den Focus lokaler Presse gelangt.
Vor ein paar Tagen erhielt ich die Anfrage, ob es möglich wäre einen Gastbeitrag zu schreiben.
Mein Blog und seine Beiträge fand man "sehr ansprechend".
Themen waren "vorgemerkt". Nachdem ich meine "grauen Zellen" anstrengte, war für mich aktuell die Frage der Mietentwicklung in Dresden im Vordergrund.
Viele Gäste fragen mich zu diesem Thema an. Auf meine Antworten sind sie dann überrascht.
Vielleicht gibt es eine Verlinkung bzw. eine weitere Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.
Somit wurde kurzerhand in der Redaktion des Immobilienteil der SZ dieser Artikel verfasst, den ich nun Stolz präsentieren darf.
Gastbeitrag von Verena Mai - Redakteur der SZ-Immo
Mieterhöhung durch Zuzug
Warum eigentlich Dresden? Weshalb die Mieten hier mehr steigen als in anderen Städten des Ostens
Wer in der Landeshauptstadt Dresden wohnt, muss tief in die Tasche greifen. Der aktuelle Mietspiegel, der noch bis 2018 gültig ist, zeigt einen Anstieg der durchschnittlichen Mietkosten für Wohnungen um 6,8 Prozent. Das ist seit 2006 der stärkste Anstieg.
Günstige Wohnungen werden Mangelware
Das größte Problem an den steigenden Mieten ist, dass es immer weniger günstige Wohnungen gibt. Die Durchschnittsmiete lag im 2. Quartal 2017 bei 6,85 Euro pro Quadratmeter. Die Anzahl der Wohnungen, die unter vier Euro pro Quadratmeter kosten, ist Ende 2016 auf 1,7 Prozent gesunken. 2015 waren es noch 4,4 Prozent. Diese Steigerung liegt vor allem an Sanierungen. Renoviert ein Vermieter seine Immobilien, verlangt er danach mehr Geld. Der Bedarf an günstigen Wohnraum steigt jedoch genauso stetig an wie die Mietpreise. Schlimm ist das nicht nur für Wohnungssuchende, sondern vor allem für die Mieter dieser Wohnungen. Denn wenn plötzlich ein Brief mit dem Hinweis auf eine kommende Sanierung, verbunden mit einer unangebracht hohen Mieterhöhung im Briefkasten liegt, überlegen sich viele Mieter zwei Mal, ob sie sich nicht lieber eine neue Bleibe suchen. Die alte Wohnung kann dann im Vergleich einfach zu teuer sein.
Seit 2007 haben sich die Mieten in Dresden um durchschnittlich 20 Prozent erhöht. Der Anstieg erfolgte stetig, besonders stark waren aber die Veränderungen in den Jahren 2010 bis 2013 und von 2015 auf 2016. So stieg der Durchschnittspreis pro Quadratmeter von 2010 auf 2011 von 5,41 Euro auf 5,64 Euro, 2012 auf 5,97 Euro und im Folgejahr auf 6,25 Euro an. Ende 2015 lag der Durchschnitt bei 6,39 Euro, ein Jahr später dann schon bei 6,75 Euro. Momentan sieht es so aus, als würde dieser Aufwärtstrend bestehen bleiben.
Mieten in Dresdens Stadtteilen
Wie in vielen Großstädten hängt auch in Dresden der Mietpreis stark mit dem jeweiligen Stadtteil zusammen. So sind die Mieten in der Wilsdruffer Vorstadt und der Seevorstadt-West besonders hoch - hier zahlt man durchschnittlich 11,71 Euro pro Quadratmeter. Auch die Innere Alt- und Neustadt ist mit über zehn Euro nicht gerade preisgünstig. Am günstigsten wohnt man in Gorbitz (Gorbitz-Nord, Neu-Omsewitz: 5,77 Euro, Gorbitz-Ost: 5,86 Euro und Gorbitz-Süd: 6,11 Euro pro Quadratmeter). Dies ist nicht weiter verwunderlich. Gorbitz liegt am Rande der Stadt, Randgebiete sind in den meisten Großstädten etwas günstiger, da viele Menschen bevorzugt zentral wohnen. Die Innere Alt- und Neustadt liegt in der Mitte Dresdens. Das ist aber nicht der einzige Grund für die vergleichsweise hohen Kosten. Insbesondere in Neustadt wird besonders viel saniert. Entsprechend groß ist die Angst der Anwohner vor dieser Gentrifizierung.
Hierbei spielt auch eine Rolle, dass über die Hälfte der Wohnungen privat vermietet werden. Private Vermieter möchten natürlich einen möglichst hohen Gewinn machen, während staatlich geförderter Wohnraum vor allem günstig sein soll. In den kommenden Jahren soll es aber für sozial schwächer Gestellte 1.350 neue Wohnungen geben. Hierbei handelt es sich sowohl um Sozialwohnungen als auch um von der Woba Dresden geplanten Bauten.
Mieterhöhung durch Zuzug
Höhere Mietpreise sind im ganzen Osten Deutschlands ein Thema, doch in Dresden steigen die Mieten verhältnismäßig steiler an. Dies liegt am stetigen Einwohnerzuwachs - im letzten Jahr waren es 1,69 Prozent. In den Vorjahren waren es etwas weniger, die Zahlen zwischen 2010 und 2015 schwanken zwischen 1,05 und 1,40 Prozent jährlich. Natürlich spielt auch die Flüchtlingswelle seit 2015 eine Rolle. Laut Gesetz muss Sachsen etwa 5,1 Prozent der nach Deutschland kommenden Asylsuchenden aufnehmen, davon werden etwa 13 Prozent in Dresden aufgenommen. Eine genaue Zahl ist aufgrund ständiger Schwankungen nicht festlegbar, doch man kann davon ausgehen, dass Flüchtlinge unter zwei Prozent der Dresdener Bevölkerung ausmachen.
Den weitaus größeren Teil machen neben Studenten, die nicht nur von den neun Hochschulen der Stadt, sondern auch von dem reichhaltigen Kulturangebot angezogen werden, viele deutsche Arbeitssuchende aus. In Dresden gibt es eine vergleichsweise hohe Zahl vakanter Jobs und Ausbildungsplätze, die wirtschaftliche Entwicklung liegt über dem Durchschnitt. Sowohl in den Branchen Technologie, Maschinenbau und Tourismus steigt die Wirtschaftskraft seit gut zwei Jahren an.
Laut Stand vom 30.06.17 leben 553.198 Menschen in Dresden. Zum Vergleich: Silvester 2012 waren es 530.722.
Mieterhöhung durch Zuzug
Warum eigentlich Dresden? Weshalb die Mieten hier mehr steigen als in anderen Städten des Ostens
Wer in der Landeshauptstadt Dresden wohnt, muss tief in die Tasche greifen. Der aktuelle Mietspiegel, der noch bis 2018 gültig ist, zeigt einen Anstieg der durchschnittlichen Mietkosten für Wohnungen um 6,8 Prozent. Das ist seit 2006 der stärkste Anstieg.
Günstige Wohnungen werden Mangelware
Das größte Problem an den steigenden Mieten ist, dass es immer weniger günstige Wohnungen gibt. Die Durchschnittsmiete lag im 2. Quartal 2017 bei 6,85 Euro pro Quadratmeter. Die Anzahl der Wohnungen, die unter vier Euro pro Quadratmeter kosten, ist Ende 2016 auf 1,7 Prozent gesunken. 2015 waren es noch 4,4 Prozent. Diese Steigerung liegt vor allem an Sanierungen. Renoviert ein Vermieter seine Immobilien, verlangt er danach mehr Geld. Der Bedarf an günstigen Wohnraum steigt jedoch genauso stetig an wie die Mietpreise. Schlimm ist das nicht nur für Wohnungssuchende, sondern vor allem für die Mieter dieser Wohnungen. Denn wenn plötzlich ein Brief mit dem Hinweis auf eine kommende Sanierung, verbunden mit einer unangebracht hohen Mieterhöhung im Briefkasten liegt, überlegen sich viele Mieter zwei Mal, ob sie sich nicht lieber eine neue Bleibe suchen. Die alte Wohnung kann dann im Vergleich einfach zu teuer sein.
Seit 2007 haben sich die Mieten in Dresden um durchschnittlich 20 Prozent erhöht. Der Anstieg erfolgte stetig, besonders stark waren aber die Veränderungen in den Jahren 2010 bis 2013 und von 2015 auf 2016. So stieg der Durchschnittspreis pro Quadratmeter von 2010 auf 2011 von 5,41 Euro auf 5,64 Euro, 2012 auf 5,97 Euro und im Folgejahr auf 6,25 Euro an. Ende 2015 lag der Durchschnitt bei 6,39 Euro, ein Jahr später dann schon bei 6,75 Euro. Momentan sieht es so aus, als würde dieser Aufwärtstrend bestehen bleiben.
Mieten in Dresdens Stadtteilen
Wie in vielen Großstädten hängt auch in Dresden der Mietpreis stark mit dem jeweiligen Stadtteil zusammen. So sind die Mieten in der Wilsdruffer Vorstadt und der Seevorstadt-West besonders hoch - hier zahlt man durchschnittlich 11,71 Euro pro Quadratmeter. Auch die Innere Alt- und Neustadt ist mit über zehn Euro nicht gerade preisgünstig. Am günstigsten wohnt man in Gorbitz (Gorbitz-Nord, Neu-Omsewitz: 5,77 Euro, Gorbitz-Ost: 5,86 Euro und Gorbitz-Süd: 6,11 Euro pro Quadratmeter). Dies ist nicht weiter verwunderlich. Gorbitz liegt am Rande der Stadt, Randgebiete sind in den meisten Großstädten etwas günstiger, da viele Menschen bevorzugt zentral wohnen. Die Innere Alt- und Neustadt liegt in der Mitte Dresdens. Das ist aber nicht der einzige Grund für die vergleichsweise hohen Kosten. Insbesondere in Neustadt wird besonders viel saniert. Entsprechend groß ist die Angst der Anwohner vor dieser Gentrifizierung.
Hierbei spielt auch eine Rolle, dass über die Hälfte der Wohnungen privat vermietet werden. Private Vermieter möchten natürlich einen möglichst hohen Gewinn machen, während staatlich geförderter Wohnraum vor allem günstig sein soll. In den kommenden Jahren soll es aber für sozial schwächer Gestellte 1.350 neue Wohnungen geben. Hierbei handelt es sich sowohl um Sozialwohnungen als auch um von der Woba Dresden geplanten Bauten.
Mieterhöhung durch Zuzug
Höhere Mietpreise sind im ganzen Osten Deutschlands ein Thema, doch in Dresden steigen die Mieten verhältnismäßig steiler an. Dies liegt am stetigen Einwohnerzuwachs - im letzten Jahr waren es 1,69 Prozent. In den Vorjahren waren es etwas weniger, die Zahlen zwischen 2010 und 2015 schwanken zwischen 1,05 und 1,40 Prozent jährlich. Natürlich spielt auch die Flüchtlingswelle seit 2015 eine Rolle. Laut Gesetz muss Sachsen etwa 5,1 Prozent der nach Deutschland kommenden Asylsuchenden aufnehmen, davon werden etwa 13 Prozent in Dresden aufgenommen. Eine genaue Zahl ist aufgrund ständiger Schwankungen nicht festlegbar, doch man kann davon ausgehen, dass Flüchtlinge unter zwei Prozent der Dresdener Bevölkerung ausmachen.
Den weitaus größeren Teil machen neben Studenten, die nicht nur von den neun Hochschulen der Stadt, sondern auch von dem reichhaltigen Kulturangebot angezogen werden, viele deutsche Arbeitssuchende aus. In Dresden gibt es eine vergleichsweise hohe Zahl vakanter Jobs und Ausbildungsplätze, die wirtschaftliche Entwicklung liegt über dem Durchschnitt. Sowohl in den Branchen Technologie, Maschinenbau und Tourismus steigt die Wirtschaftskraft seit gut zwei Jahren an.
Laut Stand vom 30.06.17 leben 553.198 Menschen in Dresden. Zum Vergleich: Silvester 2012 waren es 530.722.
Aktuller NACHTRAG:
Der Bau bzw. Kauf von Wohnungen hat sich in den letzten 10 Jahren in Dresden um 83% verteuert.